Die Pisa Studien wollen die Schulleistungen messen, um so im internationalen Vergleich die Qualität der Schulsysteme einordnen zu können. Die erste Studie aus dem Jahr 2000 zeigte katastrophale Ergebnisse für die deutschen Schüler, die in der Liste weit abgeschlagen auf einem hinteren Platz lagen. Das war nicht nur ein schwerer Schlag für die Verantwortlichen, die Lehrer und die Eltern, sondern hat die Nation sicher auch in ihrem Stolz verletzt – das Volk der Dichter und Denker schnitt gerade bei der Lesekompetenz, dem Schwerpunkt der ersten Studie, so schlecht ab!
Die Pisa Studie wird in einem dreijährigen Turnus durchgeführt und untersucht jeweils ein anders Fachgebiet als Studienschwerpunkt. Neben der Lesekompetenz werden auch die mathematischen und die wissenschaftlichen Themenbereiche abgedeckt. Dabei zeigte sich in den ersten drei Studien, dass die Leistungen deutscher Schüler deutlich hinter anderen vergleichbaren Ländern zurück blieben. Zudem ergab die Studie, dass die Schulleistungen in Deutschland in überdurchschnittlich hohem Maße vom sozialen und familiären Hintergrund abhingen; so schnitten Schüler aus Arbeiterfamilien viel schlechter ab als die aus dem Bildungsbürgertum.
Der Schock scheint gewirkt zu haben, denn in der letzten Studie, die als Schwerpunkt wieder die Lesekompetenz hatte und so einen Vergleich mit der ersten Studie erlaubte, schnitten die deutschen Schüler deutlich besser ab. Zwar ist Deutschland immer noch nicht unter den Spitzenreitern, hat sich aber einen soliden Platz im Mittelfeld erobern können. Auch die Abhängigkeit vom sozialen Status der Familien ist nicht mehr so groß, sondern liegt mittlerweile im Durchschnittsbereich. Es scheint also, dass Reformen und Förderprogramme Wirkung zeigen; das lässt hoffen, dass die deutschen Schulen auch in den anderen Themengebieten aufholen werden.
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