Da die Erfindung der Glühlampe einen enormen Schritt in der Entwicklung der Menschheit darstellt, ist es nicht verwunderlich, dass viele Länder behaupten, einer ihrer Wissenschaftler hätte die erste Glühlampe mit Kohlefaden erfunden. Noch heute ist man sich nicht ganz einig, auch wenn die 1893 geführten Patentprozesse Edison die bahnbrechende Erfindung zuschrieben.
Heinrich Göbel, ein deutscher Feinmechaniker, der 1865 US-Bürger wurde, behauptete nämlich, schon in der Mitte der 1850er Jahre die ersten Experimente mit Glühlampen und dem Kohlefaden gemacht zu haben, allerdings konnte er diese Behauptung nicht beweisen. Thomas Edison hatte dann 1880 das Patent für Kohlenfadenlampen angemeldet, was Göbel leider versäumt hatte. Die Lampen haben ihren Ursprung somit in den USA, doch noch immer halten sich hartnäckige Gerüchte, dass die Glühlampe in Deutschland erfunden wurde. Neuere Forschungsergebnisse konnten das allerdings nicht beweisen und die These wurde als unwahr zurückgewiesen. Wahr ist lediglich, dass Göbel 1882 ein Patent angemeldet hat, in dem es um die Verbindung von Kohlefäden mit Metalldrähten in Glühlampen ging. Das war allerdings zwei Jahre nachdem Edison seine Erfindung patentieren ließ.
Einige Jahre später erfand Walter Nernst in Göttingen die Nernstlampe, die auch von der AEG produziert wurde. Das dünne Stäbchen, der Nernststift, konnte auch ohne Schutzgas in normaler Umgebungsluft als Glühdraht fungieren. Zwei ebenfalls deutsche Chemiker entdeckten, dass Tantal zur Herstellung metallischer Glühfäden geeignet war, und über 50 Millionen dieser Tantallampen wurden bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs verkauft. Die Dienstälteste Glühbirne der Welt leuchtet allerdings in Livermore, Kalifornien, in der Feuerwache. Seit 1901 leuchtet die 4 Watt- Kohlefaden-Lampe fast ununterbrochen und sie wird Centennial Light (hundertjähriges Licht) genannt.