Sind Würstchenbuden charakteristisch für Deutschland?

Currywurst, Pommes rot-weiß und Schaschlik sind nach wie vor sehr beliebte Gerichte, die die traditionellen Würstchenbuden anbieten. Sie stillen den kleinen – oder auch größeren – Hunger auf die Schnelle im Stehen, daher auch der englische Name Fast Food. Sie haben mittlerweile Konkurrenz bekommen durch Dönerbuden, Pizzastände und Sandwichläden, die alle mit dem schnellen Essen auf die Hand aufwarten können. Dabei ist die Würstchenbude kein allein deutsches Phänomen, sondern der mobile Imbiss ist in allen Nationen vertreten, obwohl sie in Deutschland sicher eine lange und geliebte Tradition darstellt.
Die Würstchenbuden befanden sich traditionell überwiegend in Ballungszentren mit einem hohen Anteil an Arbeitern. Für diese war die kalorienreiche Mahlzeit eine notwendige Stärkung zu einem kleinen Preis, den sich auch geringer Verdienende leisten konnten. Auch auf Volksfesten und Märkten sind die mobilen Imbissstuben immer noch sehr verbreitet. Lange Zeit haben sie besonders im Ruhrgebiet das Straßenbild mitgeprägt, und einige haben sich sogar überregional einen legendären Status erworben. Dem Tatort aus Köln würde ohne den traditionellen Besuch bei der Lieblingswürstchenbude der beiden Kommissare etwas fehlen.
Die regionalen Vorlieben haben dabei das Erscheinungsbild und das Angebot der Würstchenbuden geprägt. So findet sich im Ruhrgebiet tatsächlich sehr oft die Currywurst auf der Speisekarte, in Bayern hingegen darf der Leberkäse nicht fehlen. Die klassischen Würstchenbuden im umgebauten Campingwagen sind aus dem Straßenbild der Innenstädte allerdings fast verschwunden und konzentrieren sich auf die Märkte und Volksfeste. Die moderne Würstchenbude wartet mit einem festen Ladenlokal und einer größeren Speisekarte auf, um dem geänderten Geschmack und Essverhalten Rechnung zu tragen sowie der Konkurrenz die Stirn bieten zu können.

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