Wurde der Beschäftigungspakt in deutschen Unternehmen erfolgreich umgesetzt?

Eine der größten Ängste eines Arbeitnehmers ist es sicherlich, seine Stelle zu verlieren und gerade bei der heutigen Situation auf dem Arbeitsmarkt keine neue Anstellung mehr zu finden. In den letzen Jahren hat dieses Schicksal in der Tat viele Arbeitnehmer getroffen, wenn im Zuge von Standortverlagerungen ins Ausland, Firmenzusammenschlüssen und Outsourcing Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut wurden. Die Marktwirtschaft hat offensichtlich dabei versagt, stabile Verhältnisse für die Angestellten zu schaffen; daher wird nach beschäftigungspolitischen Mitteln gesucht, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Der Beschäftigungspakt zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gewerkschaften sollte diese Arbeitsstabilität wieder garantieren und zudem zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. So soll auch in Zeiten der Globalisierung, da Niedriglohnländer einen hohen Druck auf die Lohnspirale in Deutschland ausüben, der massive Stellenabbau gestoppt werden. Für die Arbeitsplatzgarantie sind Gewerkschaften und Arbeitnehmer bereit, bei ihren Lohnforderungen Zurückhaltung zu üben.
Etliche große deutsche Unternehmen haben schon einen Beschäftigungspakt abgeschlossen, so hat der Siemenskonzern seinen Arbeitnehmern eine unbefristete Standort- und Jobgarantie gegeben. Auch Unternehmen wie die Bahn und die Telekom diskutieren mit den Gewerkschaftsvertretern über einen stabilen Beschäftigungspakt, der die Arbeitnehmer von der Sorge um ihren Arbeitsplatz befreien soll. Denn nicht nur politische Einwirkung spielt bei der Idee des Beschäftigungspaktes eine Rolle, sondern auch die Erkenntnis nach Jahren hemmungslosen Stellenabbaus, dass ein von Angst und Sorge gestresster Mitarbeiter nicht seine volle Leistung bringen kann. Zudem ist ein Unternehmen mit einer Hire-and-Fire-Mentalität für hochqualifizierte Aspiranten kein attraktiver Arbeitgeber, so dass diese Firmen an einem Bewerbermangel leiden. So geben die bisherigen Ergebnisse sicher Anlass zu berechtigter Hoffnung, auch wenn noch ein weiter Weg zu beschreiten ist.

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